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- Fleischkonsum in Deutschland – „Vegetarier sein und trotzdem Fleisch essen“ – Leben – Süddeutsche.de
constantin seibt schreibt über die geschmacksurteile und die engführung dieser mit der zeit.
er hat auch einen lösungsvorschlag zum umgang mit dieser engführung:
Mein Vorschlag ist, mehrere parallele Ästhetiken zu entwickeln: Dadurch entstehen wie automatisch mehrere parallele Ichs. Man tritt seinem Niedergang quasi als Rudel entgegen. Vielleicht überlebt ja eins.
ich verknüpfe diesen vorschlag gedanklich mit dem konzept der "grenzüberschreitungen", wie es andreas gebesmair formuliert hat.es geht dann damit auch um macht und durchsetzungsfähigkeit. und hier finde ich die formulierung "überlebt" ein wenig hart. schnell verweist das ganze auf eine ideologie von "gefressen und gefressen werden", die dabei auf eigenaktivität verweist und sozialstrukturelle ursachen von erfolg nicht thematisiert.
und ein weiteres wunderbares zitat hat constantin seibt untergebracht, indem er vorher eben doch auch machtverhältnisse anspricht und eine idee zur definition von "rechts sein" mitbringt:
Rechts deshalb, weil einer, der konsequent die Machtverhältnisse ignoriert, automatisch rechts denkt.
vegetarier und trotzdem fleisch ist also flexitarismus.
Flexitarismus ist für diejenigen, die ihn praktizieren, wunderbar. So kann man Vegetarier sein und trotzdem Fleisch essen. Mal einen Hirschbraten an Weihnachten oder ausnahmsweise ein Wurstbrot, aber eigentlich esse ich ja gar kein Fleisch! Ein gefühlter Vegetarismus eben. Das ist auch eine ideale Methode, um sich ethisch zu verhalten, sich aber trotzdem kleine Sünden zuzugestehen.
nicht das, was ich tue, da ich ja im gegensatz dazu vermutlich doch noch relativ viel fleisch esse.